Im Sommer ist bekanntlich die beste Zeit zum Fliegen. Und das habe ich ausgiebig getan. So ausgiebig, dass ich nicht mal Zeit hatte, einen kleinen Bericht darüber zu schreiben. Hier kommt jetzt also eine kurze Zusammenfassung.
Angefangen hat alles an Pfingsten, als ich zusammen mit einem Kollegen vom Hotzenwald am 51. Hotzenwaldwettbewerb teilgenommen habe. Es versprach traumhaftes Wetter zu werden, mit Basis auf über 3000 Meter und guten Steigwerten. Die Doppelsitzerklasse flog an 7 von 8 Wertungstagen, was wirklich außergewöhnlich ist. Dadurch, dass Yanik aber zwischendurch arbeiten musste, kamen wir schlussendlich auf 5 Tage an denen wir mitflogen. Und davon landeten wir 4-mal nicht auf unserem Startplatz. Warum, können wir bis heute nicht sagen. Nur dass es ein spaßiger Wettbewerb war und nicht jeder von sich behaupten kann, schon mal nach einer Außenlandung Minigolf gespielt zu haben und auf der Wiese hinter dem Minigolfplatz den Flieger beobachten zu können. Bei der Siegerehrung gab es dann traditionsgemäß die „Rote Laterne“ für den letzten jeder Klasse, also uns. Diese erspart einem für die Teilnahme am nächsten Hotzenwaldwettbewerb die Teilnahmegebühr.
Kurz nach Pfingsten war Klausurphase und als Student bleibt einem nichts anderes übrig als sich bei bestem Wetter an den Schreibtisch zu setzen und zu lernen. Aber die Belohnung für die Mühen ließ nicht lange auf sich warten.
Dieses Mal ging es zusammen mit meinem Freund Pascal auf den Klippeneckwettbewerb, den wir 2013 gewonnen hatten. Die Aufgabe, den Titel zu verteidigen ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Das Wetter war uns leider nicht so gut gesonnen, weshalb wir es uns in diversen Schwimm- und Thermalbädern rund um Rottweil gut gehen ließen und viel Spaß mit den anderen jungen Fliegern hatten, die wir zum Teil schon vom Vorjahr kannten. Nichts desto trotz kam der fliegerische Teil auch nicht zu kurz und bis auf den letzten Wertungstag waren wir noch vorne mit dabei. Eine Außenlandung auf dem Musbacher Flugplatz beförderte uns dann leider in der Gesamtwertung auf den 13. Platz. Der Plan, nächstes Jahr wieder auf dem Klippeneck dabei zu sein, steht auf jeden Fall schon, das Flugzeug ist schon beantragt und der Termin steht schon im Kalender.
Kaum waren die Klamotten gewaschen, ging es auch schon wieder mit einer weiteren Woche Urlaub auf dem Flugplatz. Dieses Mal ging es auf die Hahnweide nach Kirchheim. Dort fand das Streckenfluglager des BWLV statt, für das ich zusammen mit einem kleinen Team für die Organisation verantwortlich war. Wie letztes Jahr waren erfahrene Trainer dabei, unter ihnen Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister. Diese hochkarätigen Trainer nahmen sich uns eine Woche lang an und verbesserten und beim Thema Streckensegelflug bei allem was dazugehört. Kurbeln, Geradeausflug, Taktik, Außenlanden und, und, und. Wir waren 20 Jugendliche, und jeder hatte sein eigenes (Vereinsflugzeug) dabei. Zusätzlich standen uns die 2 Duo Discen des Baden-Württembergischen Fördervereins zur Verfügung, in denen wir zusammen mit einem Trainer hautnah kleinere und größere Fehler, die sich mit der Zeit eingeschlichen hatten, ausmerzen konnten. Wie es auf einem Trainingslager oder einem Wettbewerb eben so ist, fliegt man nicht nur bei „Hammerwetter“. Wir hatten mit sehr starkem Wind zu kämpfen, gegen den wir mit unseren leichten Flugzeugen nur schwer ankamen, was uns jede Menge Außenlandungen bescherte. Ich selbst bin nur ein Mal auf einem anderen Flugplatz gelandet und konnte mich von dort aus wieder auf die Hahnweide schleppen lassen. Zum Ende der Woche hin verbesserte sich auch der Teamgeist und wir verbrachten nicht nur ein paar Minuten morgens beim Frühstück oder vor dem Start zusammen, sondern wir saßen noch bis spät in die Nacht zusammen am Lagerfeuer. Ich habe unglaublich viel gelernt und vieles wird mir erst bei den kommenden Flügen bewusst werden und sich dann erst wirklich setzen. Ein kleines persönliches Highlight gab es neben den vielen fliegerischen dann auch noch: Unser Landesjugendleiter lud mich zusammen mit Tina auf eine Ballonfahrt ein. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass JEDER, der die Chance bekommt, einmal so etwas erleben zu dürfen, diese unbedingt ergreifen sollte.
Heute ist Dienstag und ich sitze wieder an meinem Schreibtisch und finde, dass es keine bessere Art gibt den Sommer zu verbringen, als von Flugplatz zu Flugplatz zu ziehen und jede Nacht zusammen mit meinem Freund im Zelt einschlafen zu können.