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Innovative umweltfreundliche Seilwinde mit LPG-Antrieb in Kirchzarten

Am zweiten Wochenende im Juni 2021 wurde die neue Startwinde des Breisgauverein für Segelflug e.V. auf dem Segelfluggelände Kirchzarten in Betrieb genommen. Diese neue Seilwinde der englischen Marke Skylaunch hat 367 PS und wird mit LPG, auch Flüssiggas oder Autogas genannt, angetrieben. Sie ist leistungsstark, umweltfreundlich und zukunftsorientiert.

v.l.n.r.: Harald Ebner, Felix Wolf, Dieter Gerieg, Tobias Ernst, N.N., Norbert Weinhold, Pascal Seiterich, Georg Gundermann, Mike Groves, Valentin Schmid

 

Auf dem Segelfluggelände Kirchzarten im schönen Dreisamtal vor den Toren Freiburgs werden Segelflugzeuge mit Hilfe einer Seilwinde in die Höhe gezogen. Seit Inbetriebnahme des Segelfluggeländes 1975 wird diese Aufgabe von einer im Verein selbst gebauten Startwinde zuverlässig übernommen. Diese wurde damals mit technischer und materieller Unterstützung von Mercedes konstruiert, wobei das Fahrgestell, auf dem die Winde montiert ist, aus dem Jahr 1954 stammt. Diese Seilwinde mit dem Kennzeichen SW9063 hat fast 50 Jahre hervorragende Arbeit geleistet und viele Segelflieger gut in die Luft gebracht.

Die neue Seilwinde auf dem Segelfluggelände Kirchzarten.

Inzwischen sind die neue Segelflugzeuge von Generation zu Generation schwerer geworden, wofür die bisherige Winde nicht mehr ausreichend stark war. Obwohl der Dieselverbrauch der SW9063 bei der Nutzung für Segelflugzeugstarts sehr gering ist, summiert sich der Gesamtverbrauch nach über 50’000 Starts doch zu einer nicht zu unterschätzenden Größe.

Seit Norbert Weinhold der 1. Vorsitzende des Vorstands des Breisgauverein für Segelflug e.V. ist, wurde sowohl auf die schrittweise Erneuerung des Flugzeugparks, als auch auf die Anschaffung einer neuen Winde hin gearbeitet. Diese sollte die Kriterien Sicherheit, Zuverlässigkeit, Umweltfreundlichkeit sowie Zukunftsfähigkeit erfüllen. Die neue Winde der Marke Skylaunch aus England vereinigt diese Kriterien.

Umwelt- und Klimaschutz sind für den Breisgauverein für Segelflug e.V. wichtig. Aus diesem Grund wollte der von Norbert Weinhold geführte Vorstand eine Startwinde mit geänderten Antriebstechnologie. In der näheren Auswahl standen eine Startwinde mit Elektro-Motor und eine mit LPG-Antrieb. Nach Rücksprache mit Experten aus verschiedenen Fachbereichen fiel die Entscheidung zu Gunsten eines Antriebs mit LPG. Der Vorteil im Vergleich zum Antrieb mit dem bisher verwendeten Diesel liegt in der deutlich saubereren Verbrennung. Eine elektrische Winde war an den vorhandenen Leitungen wegen dem kurzfristigen hohen Energiebedarf nicht zu betreiben und eine Pufferbatterie wäre schon mit einer großen negativen CO2-Bilanz in Betrieb gegangen. Bei unserer Nutzung und der zu erwartenden Lebensdauer der Batterien wäre das nicht umweltfreundlich gewesen. Dazu kommt, dass LPG als Abfallprodukt bei der Erdölförderung ist und in Raffinerien anfällt und dort normalerweise abgefackelt wird. Es entsteht also durch die Verwendung in der Startwinde kein zusätzlicher negativer CO2 Beitrag. Somit wird der schon immer umweltfreundliche und naturliebende Segelflug in Kirchzarten noch umweltfreundlicher.

Das doppelsitzige Schulungsflugzeug ASK13 beim Windenstart an der neuen Seilwinde in Kirchzarten.

Nach der endgültige Zulassung der Startwinde bekommt diese ein Kennzeichen für Seilwinden auf Flugplätzen und soll die nächsten Jahrzehnte auf dem Segelfluggelände Kirchzarten Segelflugzeuge sicher in die Luft bringen.

Der Breisgauverein für Segelflug e.V. hat jahrelang auf die Anschaffung einer neuen Seilwinde hingearbeitet. Dennoch wäre es ohne die Förderung durch den Badischen Sportbund Freiburg nicht möglich gewesen. Dafür danken wir dem Badischen Sportbund Freiburg sehr.

Übergabe der neuen Startwinde an den Breisgauverein für Segelflug e.V.

Die Übergabe der neuen Startwinde durch den Hersteller war eine ausgesprochen interessante Angelegenheit. Winde und das übergebende englische Team wurden freudig empfangen. Neben dem Prüfer des BWLV, Harald Ebner und dem fast kompletten Vorstand waren viele Scheinpiloten und Flugschüler vor Ort. Es gab eine längere Einweisung und viele Fragen an den Hersteller, bevor der erste Start und die ersten praktischen Einweisungen erfolgen konnten. Die durch die neue Seilwinde erreichten Ausklinkhöhen sind sehr erfreulich, insbesondere wenn schwerere Segelflugzeuge wie z.B. das einsitzige Leistungsflugzeug Discus 2c FES oder das doppelsitzige Leistungsflugzeug DuoDiskus am Start sind. Insgesamt war es am Sonntag ein guter und erfreulicher sonniger Tag im Breisgauverein für Segelflug e.V.

Text und Bilder: Birgitt Weinhold und Konstantin Hansen

Konstantin Hansen ist seit 2008 Mitglied im Breisgauverein für Segelflug e.V.