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Eine Woche am Himmel und am Boden – Segelfliegen im Hochschulsport 2025

Von kuriosen Sätzen und Kuchenstrichen

Um die Kurve einzuleiten Querruder und Seitenruder gleichsinnig und gleichzeitig benutzen. Habt ihr den Kuller zum Abholen der ASK 21 dabei? Wie war das nochmal mit der Baumreihe? Und ja nicht die Haube offenlassen! Das mit den 30 km/h auf der Schleppstrecke war doch sicherlich nur eine Geschwindigkeitsempfehlung, keine Vorschrift, oder? Soooo, wer kriegt denn heut Abend einen Kuchenstrich? Diese und ähnliche Sätze haben wir während unseres Intensivkurses Segelfliegen im Rahmen des Allgemeinen Hochschulsports 2025 gehört. Eine Woche, in der wir uns nicht nur von der Begeisterung fürs Fliegen anstecken lassen durften, sondern uns auch klar wurde, dass die Fliegerei ein Teamsport ist.

Einige Vereinsmitglieder und Teilnehmer des Allgemeinen Hochschulsports 2025

Einige Vereinsmitglieder und Teilnehmer des Allgemeinen Hochschulsports 2025

Ankommen, Einweisen, Abheben

Aber von vorne. Vom 17.08. bis 24.08.2025 durften wir – das sind 14 bunt zusammengewürfelte Studenten aus Freiburg – auf dem Segelfluggelände Kirchzarten campen und währenddessen den Flugbetrieb kennenlernen. Am ersten Tag wurden wir in die einzelnen „Stationen“ am Boden eingeführt, damit wir bereits am Tag darauf den Flugbetrieb mit der Unterstützung von ein paar Vereinsmitgliedern mehr oder minder selbstständig organisieren konnten. So wurde uns das Lepo-Fahren beigebracht, ein nicht mehr ganz TÜV-sicheres Gefährt (die Bezeichnung „Auto“ scheint hier schon zu gnädig und hochgegriffen zu sein…) mit dem man die Seile für den Windenstart zum Flugzeug zieht. Allein damit über die Schleppstrecke zu brettern war schon ein Highlight für sich.  Für die meisten von uns war das Fahren der diversen Fahrzeuge, vom Isuzu bis hin zum Traktor, mindestens genauso cool wie das Fliegen an sich!

Lepo, Traktor und Top Gun-Momente

Auch beim Flugzeug durften wir gleich beim ersten Flug mit ans Steuer. So haben sich die Fluglehrer viel Zeit genommen, um jedem von uns ganz geduldig alles immer und immer wieder zu erklären. Und dann wurden Platzrunden gedreht! Thermik-Flüge, bei denen wir um die 30 Minuten in der Luft waren, gab´s zumindest für manche von uns. Und spätestens mit dem Funkspruch „Delta-6886 in Position“ hatte jeder seinen ganz persönlichen Top Gun-Moment.

Alle lauschen brav, was man beim Flugzeug-Check beachten muss

Alle lauschen brav, was man beim Flugzeug-Check beachten muss

Zwischen Sushi, Schlonzen und Sommerrodelbahn

Neben der Frage, wer denn nun gerade Traktor fahren darf oder ob man einen Thermik-Flug bekommt, war bezüglich der Stimmung der Gruppe eigentlich nur eine Sache entscheidender: Das Essen! So haben wir uns die Woche über mit wechselnden Küchen-Teams selbst versorgt und unter anderem eine Sushi-Auswahl präsentiert bekommen, auf die jedes Restaurant neidisch gewesen wäre. Bei schlechtem Wetter wurde Kuchen gebacken. Bis auf zwei Tage konnten wir die Zeit aber voll zum Fliegen ausschöpfen. Die Regentage wurden genutzt, um unzählige Runden Schlonzen auf dem Tischkicker zu spielen, jedes erdenkliche Karten- und Brettspiel zu testen, Memes zu erstellen oder die nächstgelegene Sommerrodelbahn auszuprobieren – unsere klatschnassen Klamotten hingen zum Trocknen anschließend noch einige Tage im Clubheim…

Gastflüge, Gemeinschaft und jede Menge Muskelkater

Die ASK 13 im Landeanflug

Die ASK 13 im Landeanflug

Besonders umkämpft waren auch die Gastflüge, bei welchen wir mit erfahrenen Piloten echte Thermik-Flüge erleben durften. Während die Vereinsmitglieder uns tiefenentspannt über Freiburg und Umgebung geflogen haben, konnten wir die Aussicht genießen.  Abends wurden die Flugzeuge dann zurück in die Halle gebracht, wo jedes seinen „Schlafsack“ übergestülpt bekommen hat. Hier haben wir gemerkt, dass man mit genug Motivation die Flugzeuge nicht zwingend mit dem Auto ziehen muss, sondern auch einfach die gesamte Schleppstrecke schieben kann. 😉 So kamen wir auch auf unsere Schritte für den Tag!

Ein Dank ans Team – und ein neues Vereinsmitglied

Bei der Aussicht kam Urlaubsstimmung auf

Bei der Aussicht kam Urlaubsstimmung auf

Zum Schluss bleibt eigentlich nur ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten des Breisgauer Segelflugvereins zu sagen. Wir hatten eine wirklich unvergessliche Woche! Es ist unfassbar schön zu sehen, wie alle im Verein zusammenarbeiten, um den Flugbetrieb am Laufen zu halten – vom erfahrenen Piloten bis hin zum Flugschüler. Nette Leute, atemberaubende Kulisse mitten im Schwarzwald und das unbeschreibliche Gefühl, von oben auf alles herunterzublicken. Was will man mehr?
Ich auf jeden Fall konnte vom Segelfliegen nicht einfach so wieder ablassen und bin jetzt auch Vereinsmitglied!

Text: Hanna Mommertz
Bilder: Marvin Rüther