Saisonabschluss im Altvatergebirge
Auch im November 2020 waren ein paar Piloten vom Breisgauverein für Segelflug e.V. wieder im Altvatergebirge in Tschechien zum Leewelle fliegen. Aufgrund der Corona-Situation war es ein hin und her, ob wir gehen können oder nicht, letztlich hatte sich aber eine kleine Gruppe, Norbert, Roman und ich, aufgemacht um die erwartungsmäßig guten Wellenflugwetterbedingungen auszunutzen.
Norbert hatte sich dankenswerterweise wieder um die Unterkunft, die bekannte
„Waldhütte“ gekümmert, in der wir auch schon die letzten Jahre waren. Gerhard kam auch noch aus Cham, somit waren wir zu viert und hatten mehr als ausreichend Platz. Gleich an unserem ersten Tag, Norbert ist schon am Tag vorher geflogen, konnten wir Strecken bis zu 500km und eine Höhe von bis zu 5000m erreichen. Der nächste Tag war etwas unsicher aber versprach recht gut zu warden, sodas Roman und ich frühzeitig in die Luft wollten. Gerhard und Norbert ließen es etwas ruhiger angehen, schliefen Lieber ein wenig länger. Wie sich herausstellte war dies die bessere Entscheidung, da an diesem Tag die Welle sehr schwach war und nur bis etwa 2500m funktionierte.
Danach war das Wetter erst mal wieder schlechter, wir nutzten die Zeit um Wanderungen zu unternehmen und Luftbilder mit der Drohne von Roman zu machen. In der zweiten Woche war dann wieder fliegen angesagt, allerdings war der Montag relative feucht, so dass wir früh landen mussten, da die Wolkendecke immer dichter wurde und die Wolkenlöcher immer kleiner. Den schönsten Flug war unser letzter Flug, den Roman wie folgt kommentierte: „Wieder ein hammer Teamflug mit Felix. Zuerst waren wir etwas geknickt, weil wir erst so
spät Starten konnten und tatsächlich wäre heut Kilometer-technisch mehr drin gewesen, aber das Naturspektakel was uns durch die hereinziehende Warmfront geboten wurde, hat das 1000x wett gemacht. Es ist einfach beeindruckend wenn sich in kürzester Zeit Lentis auf selber Höhe bilden um die man herum oder zwischendurch fliegen muss, und gegen Abend hat die Stimmung durch die tiefe Sonne, den Nebel am Boden und die verschiedenen Wolken einem einfach den Atem geraubt. Aber Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte.
Und trotzdem haben wir Strecken-technisch viel gelernt, bzw. ausprobiert, zum Beispiel sind wir den Luftraum mal bis ganz in den Südosten ausgeflogen und haben festgestellt, dass da im «Flachland» auch tragende Linien stehen und man dabei relativ wenig Höhe verliert.
Alles in allem ein genialer Tag!“
Danach war das Wetter leider nicht mehr so gut, also verbrachten wir unsere Zeit mit entspannen in der Sauna und Wanderungen. Auch das Kulinarische kam nicht zu kurz,
Norbert hat immer wieder sehr gut gekocht, vom Rinderbraten über Gulasch war einiges dabei. Anfang der letzten Woche entschieden wir uns dann etwas früher abzufahren, da das Wetter für die kommenden Tage nicht gut fliegbar aussah und wir aufgrund der Reiserückkehrerquarantäne lieber etwas früher wieder daheim waren.
Alles in allem war es trotz der schwierigen Umstände ein toller Saisonabschluss.
Text: Felix Wolf
Bilder: Roman Höflich