Weihnachtlicher Wellenflug: Freiburger Segelflieger erleben Höhenrausch und Alpenblick
Ein riesiges Tief im Norden, und ein Hoch im Süden Europas, sorgte vom 20. bis 23. Dezember für einen kräftigen Südwestwind mit bis zu 60km/h in 1500m. Diese Chance nutzen die Freiburger Segelflieger am Montag, dem 22. Dezember 2014 mit drei Segelflugzeugen. Ein Gast war sogar aus der Schweiz angereist.
Die Leewelle stand über Oberried, relativ nah im Lee. Leider war das Steigen mit ca. 0,3m/s relativ moderat. Immer wieder verlagerte sich das Steiggebiet, so das es auch Phasen mit -0,3 bis 0,0m/s gab. So ging es nur sehr zäh und mit hoher Konzentration aufwärts. Dafür wurde man mit einer gigantischen Aussicht auf das Rheintal, das Jura und dem Alpenpanorama belohnt.
Nach 3h konnte mit dem doppelsitzigen Segelflugzeug ASK21 eine Höhe von 2600m erreicht werden, mit dem einsitzigen Hochleistungsflugzeug DG300 immerhin eine Höhe von 2800m. Mit dieser Höhe wurde der Feldberg angeflogen um auf eine stärkere Leewelle zu hoffen. Leider konnte dort keine weitere Leewelle aufgefunden werden und es begann der Rückflug nach Freiburg. Mit 4,5h Flugzeit, einer gigantischen Aussicht, und Einweisung von drei Leewellen-Neulingen, war der Tag dennoch ein voller Erfolg
Deutlich besser wurde der nächste Tag, diesmal drehte der Wind mit zunehmender Höhe kaum, und bietet dadurch bessere Voraussetzung für eine gute Leewelle. In Freiburg starteten vier Segelflugzeuge, davon wiederum drei neue Wellenflugpiloten die ihre ersten eindrucksvollen Erfahrungen an diesem Tag sammelten. Diesmal stand die Welle deutlich östlich von Oberied, und war mit einem durchschnittlichen Steigen von 0,8m/s nicht nur gut, sondern auch extrem großflächig und reichte bis an den Hinterwaldkopf. Bis der letzte Segelflieger aus Freiburg gestartet war, befand sich unsere ASK21 bereits auf knapp 3000m und nutzte die Höhe für einen ausgiebigen Fotoflug mit einem weiteren Segelflugzeug.
Der Ausblick war schlichtweg großartig, und einem Tag vor Weihnachten das beste was einem Segelflieger passieren kann. Nach zwei entspannten Stunden in der Leewelle wagten die Piloten der ASK21 den Flug ins 18km entfernte Simonswäldertal, um dort auf eine vermutlich besser Leewelle zu treffen. Das Simonswäldertal ist deutlich länger als der Grad des Schauinslands. Allerdings konnte dort nur vermindertes sinken angetroffen werden. Nach langem Suchen konnte ein sehr kleiner Bereich mit ca. 0,4m/s gefunden werden, um die notwendige Höhe zu erhalten um gegen 70km/h Gegenwind zurück nach Kirchzarten zu gelangen. In 2900m konnte im Simonswäldertal abgeflogen werden, und nach nur 18Km wurden 1100m verloren. Dennoch war der Einstieg in die „Kirchzarten-Welle“ in 1800m Höhe problemlos und mit bis zu 1,5m/s gings wieder hinauf auf 3000m zu den anderen drei Segelflugzeugen. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang wurde mit einigen Foto-Formationen genutzt, bis schließlich pünktlich zum Sonnenuntergang fünf Segelflugpiloten überglücklich in Freiburg landeten.